Immobilien: Mieten bald wieder teurer als kaufen

  • 13.02.2024

Die genossenschaftlichen Raiffeisenbanken beobachten weiterhin eine angespannte Lage auf dem hiesigen Wohnungsmarkt. Mit dem Rückgang der Finanzierungskosten dürfte jedoch bald wieder der Kauf attraktiver sein als das Mieten.

Gemäß dem aktuellen Quartalsbericht von Raiffeisen Schweiz ist die Lage auf dem Schweizer Immobilienmarkt für Mieter wenig erfreulich. Hohe Zuwanderung, ein knappes Angebot und geringe Bautätigkeit werden voraussichtlich zu einem Anstieg der Mietpreise führen.

Gleichzeitig prognostizieren Experten ab der zweiten Jahreshälfte 2024 erneut sinkende Leit- und Hypothekarzinsen. Raiffeisen-Chefökonom Fredy Hasenmaile kommt in dem Bericht zu dem Schluss, dass "Kaufen derzeit teurer als Mieten ist. Dieser Zustand wird jedoch voraussichtlich nur von kurzer Dauer sein".

Mehr Immobilien zum Verkauf verfügbar

Hasenmaile ist überzeugt, dass das Mietwachstum auf absehbare Zeit das allgemeine Preiswachstum übersteigen wird, insbesondere für Neumieter. Er erwartet keine weiteren Erhöhungen beim hypothekarischen Referenzzinssatz aufgrund der erneut sinkenden Hypothekarzinsen.

Das höhere Zinsniveau hat zu einer Abkühlung der Preise für Wohneigentum geführt. Insgesamt stehen mehr Objekte zum Verkauf, während die Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern weiterhin auseinanderliegen und die Dauer der Inserate steigt, während die Zahl der Abschlüsse sinkt. Innerhalb von zwei Jahren hat sich das Preiswachstum mehr als halbiert, und laut dem Raiffeisen-Bericht ist auch ein Preisrückgang möglich.

Ungerechte Flächenverteilung

Die Immobilienexperten beklagen zudem eine "groteske Fehlallokation" auf dem Mietmarkt. Die Entkopplung der Angebotsmieten von den Bestandsmieten führt dazu, dass Mieter, die in kleinere Wohnungen umziehen möchten, bestraft werden. Dies führt insbesondere bei älteren Mietern zu einem hohen Flächenverbrauch. "Vor allem Seniorenhaushalte leben oft in Wohnungen, die für ihre Bedürfnisse zu groß sind."

Raiffeisen macht das geltende Mietrecht für diese Situation verantwortlich. "Eine effizientere Flächenallokation würde nicht nur das Problem der Überbelegung lösen, sondern auch zusätzlich 170'000 Mietwohnungen mit einer Fläche von 100 Quadratmetern freisetzen", heißt es im Bericht der Bank.

UBS-Blasen-Index: Wachstum der Hypotheken verlangsamt sich

Die UBS geht derweil von einem leicht gesunkenen Risiko einer Preisblase auf dem Schweizer Immobilienmarkt aus. Der am Donnerstag veröffentlichte "Swiss Real Estate Bubble Index" sank im vierten Quartal von zuvor 1,44 auf 1,41 Punkte. Hauptgrund dafür ist die Verlangsamung des Wachstums der Hypotheken. Außerdem ist die Finanzierung von Buy-to-let-Projekten rückläufig, so die UBS weiter.

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